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The Balvenie Distilley Tour - 6. Juni 2011

Meine Frau und ich stehen pünktlich um 14.00 Uhr am Meeting-Point der Brennerei und werden auch gleich von einem sehr netten Herrn begrüßt, der sich als David Mair vorstellt, damals der Balvenie Ambassador, also so etwas wie der Markenbotschafter. Da sonst keiner mehr kommt, wird es - wie sich heraustellen sollte - eine Privatführung für 2 Personen über 3 Stunden, inklusive einem Tasting. David Mair ist ein hervorragender Guide! Er weiß einfach alles über Balvenie, erzählt nebenbei Geschichten über sich, Dufftown und die Welt, gibt Reisetipps für Ausflüge ans Meer (wir hatten damals ein B&B in Dufftown) und beantwortet jede noch so blöde Frage mit einer Gelassenheit, wie ich sie selten erlebt habe. Und das alles sehr sympathisch, freundlich, sodass man sich wirklich willkommen fühlt. Und los geht‘s! Die Tour beginnt bei den Floor Maltings. 15% des benötigten Malzes stellt Balvenie noch selbst her. Zur Verwendung kommt die Sorte „Optic“, die eine höhere Alkoholausbeute bietet, als andere Gerste.
Die Gerste wird zunächst in großen Bottichen mit frischem Wasser eingeweicht und anschließend zum Keimen auf dem Malzboden ausgebreitet. Bis zum gewünschten Keimgrad muss die Gerste regelmäßig gewendet werden, damit sie nicht fault und schimmelt.
Das eigentliche Malz entsteht, wenn die Keimung durch Trocknen der gekeimten Gerste über einem Feuer, das heiße Luft produziert, die dann durch Löcher im Boden die Gerste trocknet.
Nachdem das Malz gemahlen wurde und in mehreren Durchgängen mit heißem Wasser zu einer zuckerhaltigen Lösung, wash genannt, gelöst wurde, kommt die wash zur Gärung in die washbacks.
Die washbacks von Balvenie sind aus Lärchenholz. Die wash wird hier mit Hefe versetzt und gärt zu einem Bier mit ca. 8 Vol.-% Alkoholgehalt. Insgesamt gibt es 18 Stück. Balvenie produziert hier auch für die benachbarte Kininvie Brennerei.
Im wort cooler wird das fertige Bier nochmal gekühlt, bevor es zum Brennprozess in die stills gelangt.
Die underback besteht aus großen Edelstahltanks in die die gekühlte wash nach der Gärung bis zum Brennen zwischengelagert wird.
Blick in das Herz der Brennerei, das stillhouse. Hier wird aus dem „Bier“ der Alkohol gebrannt, der später den fertigen Whisky ergibt.
Eine der Low-Wines-Stills (auch wash still genannt) von Balvenie. 9092 Liter wash können hier maximal für den ersten Brand eingefüllt werden.
Im spirit safe läuft der Rohbrand zusammen. David Mair erklärt hier meiner Frau, wie der Rohbrand getrennt wird und nur der middle cut später für die Fassreifung Verwendung findet.
Die offene Fass-Abfüllanlage auf dem Freigelände, wegen der hohen Brand- und Explosionsgefahr. Wäre nicht die erste Brennerei, die durch einen Unfall bei der Fassabfüllung komplett zerstört wird.
Balvenie leistet sich eine eigene Küferei (Bilder oben und links) in der gebrauchte Fässer aufgearbeitet und für den erneuten Einsatz vorbereitet werden.
Wer sich genauer dafür interessiert, dem sei ein Besuch in der Speyside Cooperage empfohlen. Dort kann man bei Führungen alles über das Fassmachen erfahren.
Hier lagern nicht nur die „Schätze“ der Brennerei, hier kann man sich aus drei Fassarten eine kleine Flasche Balvenie (20cl) selbst abfüllen. Das Prozedere ist urig. Auf der Hand wird probiert und dann entscheidet man sich für eines der 3 Fässer, um seine eigene kleine Flasche abzufüllen. Das älteste Fass bei Balvenie stammte damals übrigens aus dem Jahr 1961. Zumindest sagte das David Mair, der es eigentlich wissen müsste. Zum Abschluss der Tour ging es in den kleinen tasting room. Vielleicht weil wir allein waren, weil meine Frau keinen Whisky trinkt - ich weiß es nicht - David war jedenfalls bestens drauf …
… und so gab es beim Tasting: Balvenie 12 - DoubleWood Balvenie 12 - Signature Balvenie 15 - Single Barrel Balvenie 21 - Port Wood Balvenie 30 - Thirty und zwei Zugaben; Balvenie 1967 (Sherry cask) und einen TUN 1401. Absolut der Hammer!

Thank you - David Mair!

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The Balvenie - Single Malt Scotch Whisky
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Distilley Tour am 6. Juni 2011

Meine Frau und ich stehen pünktlich um 14.00 Uhr am Meeting-Point der Brennerei und werden auch gleich von einem sehr netten Herrn begrüßt, der sich als David Mair vorstellt, damals der Balvenie Ambassador, also so etwas wie der Markenbotschafter. Da sonst keiner mehr kommt, wird es - wie sich nachher heraustellen sollte - eine Privatführung für 2 Personen über 3 Stunden, inklusive einer Tasting. David Mair ist ein hervorragender Guide! Er weiß einfach alles über Balvenie, erzählt nebenbei Geschichten über sich, Dufftown und die Welt, gibt Reisetipps für Ausflüge ans Meer (wir wohnten damals auch in Dufftown) und beantwortet jede noch so blöde Frage mit einer Gelassenheit, wie ich sie selten gesehen habe. Und das alles sehr sympathisch mit einer Freundlichkeit, dass man sich wirklich willkommen fühlt. Und los geht‘s! Die Tour beginnt bei den Floor Maltings. 15% des benötigten Malzes stellt Balvenie noch selbst her. Zur Verwendung kommt die Sorte „Optic“, die eine höhere Alkoholausbeute bietet, als andere Sorten Gerste.
Die Gerste wird zunächst in großen Bottichen mit frischem Wasser eingeweicht und anschließend zum Keimen auf dem Malzboden ausgebreitet. Bis zum gewünschten Keimgrad muss die Gerste regelmäßig gewendet werden, damit sie nicht fault und schimmelt. Das eigentliche Malz entsteht, wenn die Keimung durch Trocknen der gekeimten Gerste über einem Feuer, das heiße Luft produziert, die dann durch Löcher im Boden die Gerste trocknet.
Nachdem das Malz gemahlen wurde und in mehreren Durchgängen mit heißem Wasser zu einer zuckerhaltigen Lösung, wash genannt, gelöst wurde, kommt die wash zur Gärung in die washbacks. Die washbacks von Balvenie sind aus Lärchenholz. Die wash wird hier mit Hefe versetzt und gärt zu einem Bier mit ca. 8 Vol.-% Alkoholgehalt. Insgesamt gibt es 18 Stück. Balvenie produziert hier auch für die benachbarte Kininvie Brennerei.
Im wort cooler wird das fertige Bier nochmal gekühlt, bevor es zum Brennprozess in die stills gelangt. Die underback besteht aus großen Edelstahltanks in die die gekühlte wash nach der Gärung bis zum Brennen zwischengelagert wird.
Blick in das Herz der Brennerei, das stillhouse. Hier wird aus dem „Bier“ der Alkohol gebrannt, der später den fertigen Whisky ergibt. Eine der Low-Wines-Stills (auch wash still genannt) von Balvenie. 9092 Liter wash können hier maximal für den ersten Brand eingefüllt werden.
Im spirit safe läuft der Rohbrand zusammen. David Mair erklärt hier meiner Frau, wie der Rohbrand getrennt wird und nur der middle cut später für die Fassreifung Verwendung findet. Die offene Fass-Abfüllanlage auf dem Freigelände, wegen der hohen Brand- und Explosionsgefahr. Wäre nicht die erste Brennerei, die durch einen Unfall bei der Fassabfüllung komplett zerstört wird.
Balvenie leistet sich eine eigene Küferei (Bilder oben und links) in der gebrauchte Fässer aufgearbeitet und für den erneuten Einsatz vorbereitet werden. Wer sich genauer dafür interessiert, dem sei ein Besuch in der Speyside Cooperage empfohlen. Dort kann man bei Führungen alles über das Fassmachen erfahren.
Hier lagern nicht nur die „Schätze“ der Brennerei, hier kann man sich aus drei Fassarten eine kleine Flasche Balvenie (20cl) selbst abfüllen. Das Prozedere ist urig. Auf der Hand wird probiert und dann entscheidet man sich für eines der 3 Fässer, um seine eigene kleine Flasche abzufüllen. Das älteste Fass bei Balvenie stammte damals übrigens aus dem Jahr 1961. Zumindest sagte das David Mair, der es eigentlich wissen müsste.
Zum Abschluss der Tour ging es in den kleinen tasting room. Vielleicht weil wir allein waren - ich weiß es nicht - David war jedenfalls bestens drauf und es gab zum Abschluss: Balvenie 12 - DoubleWood Balvenie 12 - Signature Balvenie 15 - Single Barrel Balvenie 21 - Port Wood Balvenie 30 - Thirty und zwei Zugaben; Balvenie 1967 (Sherry cask) und einen TUN 1401.

Thank you - David Mair!